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Plenarsitzung

Transkript

Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD): 

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Im Antrag der Linken sind sinnvolle Forderungen so eng mit schädlichen Forderungen verwoben, dass man von diesem Antrag sagen kann, was Mephisto im Faust von der Theologie sagt: „Es liegt in ihr so viel verborgenes Gift und von der Arznei ist es kaum zu unterscheiden.“ 

Gut ist sicherlich die Erhöhung auf 1 600 € monatlich. Das ist sogar überfällig angesichts der lächerlichen Stipendienhöhe in Höhe von aktuell 1 100 €. Gut ist auch die monatliche Zahlung des Sachkostenzuschusses ohne Antrag und Abrechnung, weil so überflüssige Bürokratie abgebaut wird. 

Einer Ausweitung des Programms auf 200 Stipendien jährlich, wie Sie verlangen, bedarf es aber nicht; denn es wird ohnehin viel zu viel promoviert. Neben den Ländern reichen die großen Stiftungen Stipendien aus, und zwar die Studienstiftung des Deutschen Volkes als überparteiliches Förderungswerk, die politischen Stiftungen und die Kirchen. Zudem gibt es an den Universitäten Promotionsstellen und wissenschaftliche Projekte sind oft mit Promotionsstellen verbunden. Viele Studenten aus wohlhabenden Familien müssen sich überhaupt keine Sorgen darum machen, weil sie während der Promotion Unterhalt erhalten. Diese gibt es auch. Dazu kommen dann noch alle Altparteienpolitiker, die ihre Promotion ergaunert haben. 

(Zuruf von Marco Tullner, CDU)

Es wird zu viel promoviert, was den Doktortitel zunehmend entwertet. 

30 bis 40 Landesstipendien pro Jahr würden völlig ausreichen. Diese Stipendien könnten nach so strengen Kriterien vergeben werden, dass es eine Auszeichnung wäre, ein solches Stipendium zu erhalten. Ein solches Stipendium wäre ein geistiges Adelsprädikat. Dann sollten diese wenigen Stipendien so finanziert sein, dass niemand neben der Promotion arbeiten muss. Die aktuelle Stipendienhöhe von 1 100 € monatlich ist ein Witz. Vergeben wir statt 200 schlecht dotierter Stipendien besser 40 gut dotierte, sagen wir mit einer Höhe von 2 500 € pro Monat. Wer es geschafft hat, eines dieser heiß begehrten Stipendien zu ergattern, der hat sich das redlich verdient. 

Das wäre eine Promotionsförderung nach dem Prinzip Klasse statt Masse. Das wäre eine echte Verbesserung, eine Hebung des geistigen und materiellen Niveaus. Dazu aber ist Die Linke nicht in der Lage. Die Linke kann nur Masse, Masse, Masse und niedriges Niveau in jeder Beziehung. Deshalb werden wir uns zu ihrem Antrag der Stimme enthalten. Er ist so schwach, dass er nicht einmal eine kräftige Ablehnung verdient.